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Machen wir es wie die Wickinger! Wer mit Zinnfiguren beginnt, sollte auch das Gießen von Zinn/Blei in Formen erlebt haben. Ein anschauliches Beispiel liefert das Wikinger-Museum-Haitabu in seiner Ausstellung. |
In ca.20 cm lange Steinplatten hatten die Wikinger zunächst Rinnen eingearbeitet, die dann mit Zinn ausgegossen wurden. |
Aus diesen Schmelzpfannen goß man das flüssige Metall über die Eckenausgießer in die feinere Form. |
So entstanden Schmuck und Spangen. |
Der erste Versuch |
Wir stellen die Form für unseren Versuch aus Gips her. In die noch feuchte Masse wird eine kleine Plastikfigur oder ein kleiner Gegenstand z.B. Schlüssel hineingedrückt und wieder entfernt. Nach dem Trocknen wird der Abdruck mit Zinn/Blei ausgegossen. Es ist auch möglich, zuerst den Gips trocknen zu lassen, um dann anschließend mit spitzen Gegenständen eine einfache Figur hineinzuritzen. |
Einfüllen des Gips | Der Schlüssel wird eingelegt. |
Vorsichtig den Schlüssel hineindrücken. |
In die Form wird Zinn eingegossen. Ganz wichtig: das Gipsteil muss unbedingt vorher am besten im Backofen erhitzt werden, damit nur noch eine Restfeuchtigkeit vorhanden ist. Sonst kann es vorkommen, dass durch heißes Zinn Verdampfungen erfolgen, und Gipsteile heraus geschleudert werden. |
Wie wird gegossen? |
Als Gießmaterial wird eine Legierung (Mischung) von Blei und Zinn verwendet. Beim Dachdecker kann man Lötstangen erwerben, die sich sehr gut dafür eignen. In kurze Stücke geschnitten werden diese Enden in einer alten Suppenkelle über einer Gasflamme erhitzt. Sobald sich eine bläuliche Haut bildet, ist die richtige Temperatur erreicht. Ein kleiner Alutopf auf der Elektroherdplatte wäre eine Alternative. ACHTUNG: Flüssiges Zinn kann zu bösen Verbrennungen führen. Kinder dürfen den Versuch nur im Beisein der Eltern durchführen. |
Flach oder vollplastisch ? |
Der Anfänger neigt sehr schnell dazu, sich für die vollplastischen Figuren zu entscheiden. Hier werden auch Formen im Handel angeboten. Nur sollte man auch in Betracht ziehen, dass diese Figuren sehr viel Zinn benötigen. Das Aufstellen mehr Platz benötigt und die Bemalung ein höheres Können verlangt. Andererseits sind flache Figuren schwieriger zu gießen. |
Was bietet der Handel? |
In erster Linie werden Aluminium-Formen angeboten. Sie sind stabil und es können sehr viele Abgüsse erfolgen. Aus früheren Jahren sind auch Kautschuk-Formen im Umlauf.
Alu- und Kautschuk-Formen kann man über EBAY günstig ersteigern. Wer gezielt sucht, sollte sich folgenden Katalog kostenfrei ins Haus kommen lassen. SELVA Technik, Christian-Messner-Str. 29, 78647 Trossingen. Auch Abformtechniken werden hier beschrieben. Schwerpunkte sind Figuren der Preußischen Armee 1756 und 1870. Aber Achtung: Ganz billig sind die Formen nicht. Meine Empfehlung: Eine Form kaufen, einige Figuren gießen und dann anmalen. Danach entscheiden, ob man so weiterarbeiten will. |
Als zweite Möglichkeit und aus vielen Gründen die weitaus vielfältigere,
wäre das Sammeln von Flachfiguren anzuraten. Hier scheidet natürlich das eigene Gießen aus, weil die Schieferformen im Preis über 100,00 Euro angesiedelt sind. Dafür liegt eine Vielfalt von Figuren vor, die in ihrem Umfang hier nicht dargestellt werden kann. Wenn sie den internen Link dieser HP -Bestandsliste der Dioramen (Schaukästen)- aufrufen, werden sie von der Fülle der Themen überrascht sein. Vertrieben werden diese Figuren von Kleinhändlern, die sich auf bestimmte Geschichtsepochen spezialisiert haben. |
Welche Sammelgebiete eignen sich für den Anfänger ? |
Folgende Sammlergebiete eignen sich für Anfänger: u.a.: Wikinger, Germanen, Franken, Indianer, Mittelalter, Landsknechte, Ritterkämpfe, Erste Eisenbahn,
Darstellungen von kriegerischen Ereignissen 1756 bis 1900 sind nicht so geeignet, weil die Uniformbemalung Spezialkenntnisse verlangt. Bei ebay kann man viele Angebote aufrufen. |
Mit welchen Farben sollte man malen ? |
Erste Versuche sollte man mit Deckfarben (Pelikan-Farben) machen, weil sie in aller Regel recht preisgünstig sind. Akrylfarben sind grudsätzlich auch zu gebrauchen, verlangen aber eine zügige Malweise. Nach dem Auftrocknen können die Farben nur noch mit Verdünnung entfernt werden. Wer Ölfarben zur Verfügung hat, hat alle Zeit dieser Welt. Leider sind die Anschaffungskosten nicht unerheblich. |
Wo bekomme ich weitere Informationen ? |
In Deutschland gibt es einen Bundesverband - Die Deutsche Gesellschaft der Freunde und Sammler kulturhistorischer Zinnfiguren e.V. - kurz: KLIO genannt. In den einzelnen Bundesländern finden sich die Landesverbände. Bei diesen könnne weitere Informationen eingeholt werden.
Dazu klicken Sie bitte folgende Seite an: Klio-Zinnfiguren und dort den Punkt: Allgemeines |