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Am 14. August 1964 kann Friedrich Schirmer seinen 65. Geburtstag feiern.
Es sei dem Freund und
Mitarbeiter gestattet, den Anlass zur Zeichnung eines Porträts
zu nutzen - es ist das Bild eines Menschen,
dessen Leben geprägt ist von
Pflichterfüllung und Idealismus.
Der Achtzehnjährige trat als Kriegsfreiwilliger
nach dem Notabitur 1917 beim Fußartillerie-Regiment Nr. 7 in Köln ein und war
nach dem Waffenstillstand und der Revolution Angehöriger von Freiwilligenformationen.
Nach Ableistung von Reserveübungen bei der Flakartilllerie wurde Friedrich Schirmer bei der
Mobilmachung 1939 als Wachtmeister
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eingezogen und stand bis 1943 als Soldat an
der Front, zuletzt als mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichneter Oberleutnant
der Reserve. Schwere gesundheitliche Schäden infolge Kriegseinwirkungen führten zu einer vorzeitigen Entlassung aus dem Wehrdienst und zur Pensionierung. |
Seit 1920 war Friedrich Schirmer im Schuldienst,
zunächst als Lehrer in Celle und Eschede, seit 1935 als Mittelschullehrer
in Burgdorf. Hier im Schulunterricht verwendete er zum Entsetzen seiner
Vorgesetzten schon frühzeitig Zinnfiguren als Anschauungsmaterial. Zur ersten Berührung mit den kleinen Figuren, |
die ihren Einfluss
auf ihn bis heute bewahrt haben,
gelangte der Gymnasiast Schirmer bereits
1911 bei Studienrat Thümmel. 1924 gehörte der junge Lehrer zu den
Mitbegründern der "KLIO", der er durch vier Jahrzehnte hindurch die
Treue gehalten hat. Ausstellungen und Wander-ausstellungen gaben
Friedrich Schirmer Gelegenheit, der Zinnfigur zahlreiche Freunde zu werben. |
Schon bald nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war es Schirmer,
der mühsam und unermüdlich versuchte, die zerrissenen Bande
innerhalb der durch die Kriegsschicksale auseinandergebrachte
Sammlergemeinschaft wieder zu knüpfen.
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Im "Arbeitskreis der
Zinnfigurensammler und Kostümkundler" fanden sich bald in- und
ausländische Freunde der Zinnfigur zusammen, und die Zeitschrift
"Leben und Zinn" - Schriftleiter, Schreiber, Vervielfältiger in einer
Person Friedrich Schirmer - wurde zum Mittler zwischen den Sammlern. |
1952 vereinigten sich die damals bestehenden verschiedenen
Sammlerzeitschriften, und unter der Schriftleitung von Friedrich Schirmer,
H. Kebbel und E. Hermann erschien im Juni
1952 wieder die Bundeszeitschrift "Die Zinnfigur", an deren Ausbau und Gestaltung
Schirmer in den vergangen zwölf Jahren wesentlichen Anteil genommen und sie
zu dem gemacht hat, was sie heute darstellt. |
Der Mitbegründer der neuen
"KLIO" wurde dann zum Initiator der "Internationalen Gesellschaft der Freunde
und Sammler kulturhistorischer Zinnfiguren". Jahrelang stand Schirmer als
Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen vor, deren Ehrenvorsitz
mittlerweile Ausdruck des Dankes an den verdienten Sammler ist. |
Es mag nur allzu verständlich erscheinen, dass einer derart im Rampenlicht der
Öffentlichkeit stehenden starken und mitunter eigenwilligen
Persönlichkeit nicht nur Anerkennung, sondern auch Kritik zuteil wurde.
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Entscheidend ist jedoch die Leistung, mit der sich der trotz schwerer Krankheiten
ungebeugt vor uns stehende Mann seinen Platz in der Geschichte
der deutschen Zinnfigur verdientermaßen erworben hat - eine Leistung,
vor der die Kritik verstummt.
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Es soll vermieden werden, hier einzelne
Leistungen besonders hervorzuheben, wie etwa die Herausgabe zahlreicher
Zinnfiguren, die Gestaltung von Ausstellungen nach 1945 oder die
schriftstellerische Tätigkeit. Aus der Fülle der
vorliegenden Arbeiten mögen jedoch diejenigen Erwähnung finden,
die sich ihren Platz in der Fachliteratur erworben haben: der bereits in der 4. Auflage vorliegende "Umgang mit Zinnfiguren",
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die "Beiträge zur Heereskunde Niedersachsen" mit ca. 1500 Bildtafeln,
"Zweifarben Tücher" mit ca. 1200 Bildtafeln und die
großartige Heereskunde der Hannoverschen Armee "NEC ASPERA TERRENT".
- so ist Fritz Schirmer zu einem Begriff für die Zinnfigurensammler und
für alle diejenigen geworden, die sich mit der Geschichte der militärischen
Tracht beschäftigen, ein fester Pol in vier Jahrzehnten einer unrastvollen Zeit.
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Fritz Schirmer darf an seinem Geburtstag die aufrichtigen Glück- und
Segenswünsche vieler Freunde aus aller Welt entgegennehmen. Getreu dem heute
so selten gewordenen Grundsatz dass nämlich
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"Nichthandeln schlimmer ist als
Falschhandeln", hat Schirmer den althannoverschen Fahnenspruch "NEC ASPERA TERRENT"
- "Auch Schwierigkeiten schrecken sie nicht" zur Richtschnur seines Lebens gemacht.
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